Start Geburt Wie stark sind die Schmerzen bei der Geburt?

Wie stark sind die Schmerzen bei der Geburt?

Das Schmerzempfinden ist subjektiv

Das wissen wir, spätestens seit wir einen Mann an unserer Seite haben, der jederzeit bereit ist, uns gegen eine Armee Außerirdischer zu verteidigen, aber nach einem Schnitt mit dem Küchenmesser in den Finger einen Notarzt verlangt.

Aus eigener Erfahrung aus drei Geburten – und mir tut grundsätzlich alles weh, was die Frauenärztin in meinem Unterleib veranstaltet – ist die einzelne Wehe für sich betrachtet auszuhalten, die ersten ja sowieso. Auch die nach drei Stunden überstehst du ohne Selbstmordgedanken. Jede Wehe dauert ungefähr eine Minute. Die Hebamme bringt dir bei, sie auszuzählen, sodass du weißt, wann die Wehe zu Ende sein wird. Und dann gibt es ja immer eine Erholungspause zwischen den Wehen.

Je länger die Eröffnungsphase, desto schmerzhafter

Es ist vielmehr die Dauer bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes, auf die es ankommt. Wenn die Hebamme sagt: „Ich sehe schon das Köpfchen. Die Haare ganz der Vater“, dann atmest du die wenigen Wehen, die dich noch von deinem Baby trennen, locker weg.

Wenn die Wehen aber schon vier Stunden lang andauern und die Hebamme den Kopf schüttelt und sagt: „Es tut sich kaum etwas, der Muttermund ist immer noch erst zwei Zentimeter geöffnet“, dann ist es Zeit, in der nächsten Wehenpause sehr ernsthaft über eine PDA oder andere schmerzstillende Methoden nachzudenken. Denn wenn der Muttermund sich nicht oder nur quälend langsam öffnen will, kann es noch lange dauern, bis das Köpfchen und damit Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist.

Schmerzen ohne Hoffnung auf baldige Erlösung sind sehr schwer auszuhalten. Und du willst ja keine Tapferkeitsmedaille gewinnen, sondern Kraft und Mut haben, dein Baby zu gebären.

Wenn die Presswehen einsetzen, ist es fast geschafft

Nach den Wehen, die den Muttermund öffnen, kommen die Presswehen, die – wie der Name sagt – endlich das Baby aus dir hinaus pressen. Für diese gibt es den wenig romantischen Vergleich: „Das ist, als ob du ein Sofa scheißen sollst.“ Nun, das würde ich nicht so ausdrücken. Diese Wehen sind krass. Aber du spürst den Fortschritt. Es geht voran. Nach jeder Wehe ruft die Hebamme dir zu, wie viel Baby schon draußen ist. Die ganze Atmosphäre im Kreißsaal summt auf einmal vor freudiger Erwartung. Von irgendwo riecht es schon nach Kaffee und Frühstück.

Diese Wehen hältst du aus, keine Sorge!

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