Start Geburt Wie kann man sich die „Wehen“ vorstellen?

Wie kann man sich die „Wehen“ vorstellen?

Der Geburtstermin rückt näher. Das Baby ändert seine Lage in der Gebärmutter. Die Bauchdecke zieht sich zusammen. Ist es schon so weit, obwohl der Termin eigentlich noch gar nicht ansteht? Viele werdende Mütter sind in den letzten Wochen der Schwangerschaft von Sorgen und Ängsten geplagt. Am sinnvollsten ist es jetzt, mit der Hebamme Kontakt aufzunehmen, die auch die Geburt betreuen soll.

Sie kann all die Fragen beantworten, die besonders bei einer ersten Schwangerschaft auftreten. „Wehen“ gelten im Volksmund als Beginn der Geburt. Ist das der Moment, in dem man sofort in die Klinik muss? Nein, so ist es keinesfalls. „Wehen“ bedeuten zunächst einmal nur, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Und das passiert auch schon, wenn sich das Baby selbst auf die Geburt vorbereitet und sich dreht, damit der Kopf direkt vor dem Ausgang der Gebärmutter liegt. Dies geschieht meistens drei bis vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Viele werdende Mütter nehmen das als Ziehen im Rücken wahr, andere merken von dieser Verlagerung ihres Kindes nichts.

„Vorwehen“: Der Bauch verhärtet sich in den letzten Schwangerschaftswochen immer wieder. Dies passiert meist unregelmäßig, ist nicht wirklich schmerzhaft und vergeht oft auch schnell. Diese Zeit könnte man als „Übungsrunde“ der Gebärmutter bezeichnen. Außerdem sorgen die Kontraktionen dafür, dass sich der Gebärmutterhals langsam lockert. Erfahrene Hebammen und Gynäkologen wissen aber, dass die Natur immer ihr eigenes Spiel spielt. Du als Erstgebärende wirst vermutlich jedes heftige Ziehen aufmerksam beobachten. Bleib unbedingt in Kontakt mit Deiner Hebamme.

Der errechnete Geburtstermin steht bevor. Das Eigenleben des Bauches nimmt andere Formen an. Mal zieht es im Rücken, mal im Bauch. Wann musst Du in die Klinik? Faustregel: Wenn die Kontraktionen regelmäßig alle zehn Minuten eintreten, ist es meistens an der Zeit, sich langsam ins Krankenhaus zu begeben. Das Köfferchen sollte schon vier Wochen vorher fertig gepackt sein.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass keine Geburt der anderen gleicht. Solange Du Dich Zuhause gut fühlst, kannst Du abwarten und noch genüsslich Deinen Tee trinken. Wenn Du aber spürst, dass Du lieber in der Klinik sein möchtest, dann macht Euch auf den Weg. Es gibt keinen „Fahrplan“ für eine Geburt. Lass Dich also von fachkundigen Menschen begleiten. So bist Du in sicheren Händen.

Immer wieder erkundigen sich junge Frauen bei erfahrenen Müttern, wie schlimm Wehen sind. Nicht selten erhalten sie diese Antwort: „Das habe ich vergessen.“ Und das ist nicht einmal gelogen. Nein, eine Geburt ist kein Spaziergang. Aber: Wenn das Baby dann, zerknittert und irritiert auf Mamas Bauch gelandet ist, stellt sich die Frage wirklich nicht mehr. In diesem Moment werden nur noch zehn Finger, zehn Zehen, eine platte Nase und Augen bewundert, die sich noch nicht an die Helligkeit gewöhnt haben. Da gibt es nur noch das Verlangen, dieses fragile Etwas zu beschützen. Wäre das nicht so, würde keine Frau ein zweites, drittes oder viertes Kind bekommen. Übrigens: Schwangerschaftsvorbereitungskurse sind die beste Übung für eine Geburt. Dort lernst Du, mit dem Schmerz umzugehen und Deinem Kind so einen guten Weg ins Leben zu ermöglichen.

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